Wallfahrt Maria Eck 2025
Ausgabe Trostberger Tagblatt vom 08.07.2025
"Frieden und Demokratie in Gefahr“
Krieger- und Soldatenkameradschaften pilgern zum 80. Mal hinauf zum Kloster Maria Eck
Siegsdorf/Maria Eck. „Wer die Vergangenheit nicht ehrt, verliert die Zukunft - und wer seine Wurzeln vernichtet, kann nicht wachsen.“ Mit diesen Worten begann stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber ihr Grußwort bei der 80. Wallfahrt des Gauverbands der Krieger und Soldatenkameradschaften des Chiem- und Rupertigaus nach Maria Eck. Diese wurde von der Gemeinde Kienberg ausgerichtet, die unter anderem durch Bürgermeister Hans Schmidhuber, Diakon Wolfgang Mösmang und viele Ortsvereine vertreten war.
Der Tag startete traditionell mit der Begrüßung am Kriegerdenkmal in Siegsdorf. Gauvorsitzender Anton Linner hieß unter anderem den Leiter des Kreisverbindungskommandos Traunstein der Bundeswehr, Oberstleutnant Falk Neumann, und die Vereine des Gaues mit ihren Fahnenabordnungen willkommen. Nach einem kurzen Gebet legten Linner und sein Stellvertreter Markus Schupfner am Siegsdorfer Kriegerdenkmal einen Kranz nieder. Die Musikkapelle Surberg-Lauter spielte das „Lied vom Guten Kameraden“, und die Fahnen senkten sich. Im Anschluss stellten sich die Teilnehmer zur Wallfahrt auf und zogen betend die fünf Kilometer nach Maria Eck hinauf.
Ein prächtiges Bild gaben die KSK- und Vereinsvertereter bei der Pilgertour von Siegsdorf nach Maria Eck ab, wo am Freialtar ein Feldgottesdienst gefeiert wurde.
Fotos: Knuth
Dort angekommen, zelebrierte Pfarrer im Ruhestand Christoph Kronast zusammen mit dem Guardian des Klosters, Bruder Markus, und Diakon Mösmang, der auch als Vorbeter die Wallfahrer begleitet hatte, am Freialtar die Messe. In seiner Predigt ging er vor allem auf den Frieden ein, der in Deutschland seit nunmehr 80 Jahren bestehe - genauso lange gebe es auch diese Wallfahrt: Heimkehrenden Kriegsteilnehmer waren als Dank für ihre Heimkehr zum ersten Mal zur Gottesmutter nach Maria Eck gepilgert. Der Leitspruch sei gewesen: „Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus.“ Auch Papst Leo habe seinen ersten Gruß nach seiner Wahl zu den Gläubigen mit „Friede sei mit Euch“ begonnen - am 8. Mai 2025, auf den Tag genau 80 Jahre, nachdem der Zweite Weltkrieg in Europa mit der Kapitulation Deutschlands endete. Seitdem herrschten in Zentraleuropa keine kriegerischen Konflikte mehr. Die KSK seien seitdem die Mahner für Frieden, so Kronast. In ihrem Grußwort sagte Resi Schmidhuber, die Kriegerwallfahrt sei seit vielen Jahrzehnten ein fester Bestandteil im Jahreslauf und ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit, und dies schon über Generationen. Dass sich erneut so viele Vereinsmitglieder auf den Weg nach Maria Eck gemacht haben, verdeutliche, dass das Traditionsbewusstsein, aber auch der Wunsch nach Frieden immer noch aktuell seien. Schmidhuber dankte im Namen des Landkreises für das Wirken der Vereine, die Erinnerungen wachzuhalten, zum Frieden zu mahnen und sich persönlich für die Friedenssicherung einzusetzen. Denn gerade in heutiger Zeit seien der Frieden, die Sicherheit und die Demokratie weltweit in Gefahr. Linner rief zum Gedenken aller gefallenen, vermissten und verstorbenen Mitglieder der Vereine auf - besonders derer, die seit der Wallfahrt 2024 verstorben waren - sowie aller Opfer von Terror und Gewalt. Auch der Soldaten der Bundeswehr und aller anderen Einsatzkräfte, die im In- und Ausland verunglückt sind, und der Opfern in der Ukraine, in Israel und bei allen anderen Konflikten auf der Welt wurde gedacht. Mit dem „Lied vom Guten Kameraden“ und der „Bayernhymne“ endete die Wallfahrt.
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