Fackelzug 2025

(Bericht Trostberger Tagblatt vom 01.07.2025)

„Wir wollen in einer Welt leben, die eine positive Zukunft verspricht“

Berührende Worte von Anna Rauch am Kriegerdenkmal - Ansprache von Bürgermeister  Stephan Bierschneider zum Fackelzug

Altenmarkt. „Wir wollen in einer Welt leben, die eine positive Zukunft verspricht“, war die zentrale Botschaft von Anna Rauch, die dieses Jahr als Vertreterin der jungen Leute zum Nachdenken anregte. Ihr schloss sich Bürgermeister Stephan Bierschneider in seiner  Ansprache am Kriegerdenkmal an: „Wer den Krieg erlebt hat, spricht nicht viel drüber!“ Mit dieser Aussage seines Großvaters machte Bierschneider bei der Gedenkansprache zum Fackelzug des Buchenwaldgedenkwochenendes deutlich, welche Belastung das erlebte mit sich bringe – ein Leben lang.

Auch zum diesjährigen Fackelzug, der vom Baumburger Torbogen über den Soldatenfriedhof (mit kurzem Halt) über die Laufener Straße hin zum Kriegsdenkmal an der Altenmarkter Kirche führte, konnte KSK-Vorsitzender Wolfgang Losert wieder zahlreiche Ehrengäste begrüßen:

Darunter Daniel Baur, den Präsidenten von der Union der Französischen Reservisten und Veteranen in Bayern sowie den Landtagsabgeordneten der Freien Wähler Dr. Martin Brunnhuber mit stellvertretenden Landrat Andreas Danzer als auch der Gauvorsitzende des Chiem- und Rupertigaus Anton Linner sowie den KSK-Ehrenvorsitzender Michael Bernauer. Als Redner konnte Losert diesmal Bürgermeister Stephan Bierschneider gewinnen können. Bierschneider brachte das mahnende Erinnerung mit zwei persönlichen Erfahrungen in Verbindung. „Wer den Krieg erlebt hat, spricht nicht viel darüber“, sagte sein Großvater zu ihm. Zu belastend, zu tief saß hier das Erlebte, das sein Großvater, der an allen Fronten kämpfte und schlussendlich nach dem Krieg lange Zeit in Gefangenschaft verbrachte, sein Leben lang bewegte. Die zweite Erfahrung spiegelte sich im Erlebten der Großmutter wider, die als Alleinerziehende die entbehrungsreiche Zeit bis zur Rückkehr des Mannes durchmachen musste. Auch heute erfahren Menschen die Schrecken des Krieges in einem Land, das kaum 300 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt ist, gab der Altenmarkter Bürgermeister zu bedenken. Weitaus näher als das Lieblingsferienziel der Deutschen Mallorca.

Berührend waren die Worte von Anna Rauch. Seit einigen Jahren hatte Wolfgang Losert eingeführt, auch junge Leute bei der Gedenkansprache zu Wort kommen zu lassen. Anna Rauch betonte aus ihrer Sicht, die Bedeutung eines nicht selbstverständlichen Friedens. „Als ich gefragt wurde, ein paar Worte zu sagen, warum für uns junge Menschen Frieden wichtig ist, überlegte ich wo eigentlich zur Zeit Krieg herrscht“, fragte sich die junge Rednerin. „Als ich mich genauer informiert habe, habe ich herausgefunden, dass eigentlich auf fast jedem Kontinent Krieg herrscht“, so ihre traurige Erkenntnis. „Aber bei uns herrscht Frieden. Wie dankbar müssen wir eigentlich sein, aber sind es nicht? Wir jungen Menschen sollten bewusster dankbar sein und alles dafür geben, den Frieden zu bewahren“, so die zentrale Botschaft ihrer Worte. Auch junge Menschen wollen all die schrecklichen Folgen von Krieg nicht erleben: Verlust von Menschenleben, Vertreibung und Flucht, große soziale und wirtschaftliche Probleme und vieles mehr. „Wir wollen in einer Welt leben, die eine positive Zukunft verspricht und dafür beten, dass dort wo Krieg herrscht, bald wieder Frieden einkehrt“, schloss sie ihre Gedanken.

Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Altenmarkter Soldatenkameradschaft Wolfgang Losert legte der Bürgermeister Kränze vor das Kriegerdenkmal. Die Baumburger Böllerschützen schossen zum Salut während die Altenmarter Musikkapelle unter Hubert Benda den würdigen musikalischen Rahmen setze. Heuer sprachen wieder drei Geistliche die Segensworte: Ortspfarrer Pater Sebastian Paredom war gemeinsam mit dem Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde aus Trostberg Wolfram Hoffmann und mit dem Priester der rumänisch-orthodoxen Kirchengemeine Traunreut Constantin Bartok bereits beim Fackelzug von Baumburg her mitgekommen.  -sts

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Foto alt_fackelzug_anna-rauch_25.JPG: Seit einigen Jahren ist der Beitrag von jungen Menschen zur Gedenkansprache von KSK-Vorsitzender Wolfgang Losert eingeführt worden. Dieses Jahr sorgte Anna Rauch für berührende Worte im mahnenden Gedenken. Auf dem Bild ist sie Bildmitte zu sehen, rechts hinter ihr ist KSK-Vorsitzender Wolfgang Losert und hinter Losert der stellvertretende Landrat Andreas Danzer.  Foto: sts

Weitere Bilder vom Fackelzug

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Dieses Jahr nahm auch eine Ehrenformation der Bundeswehr vertreten durch die Gebirgsjäger-Reservistenkameradschaft Wolkersdorf teil.

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Der Gute Kamerad

Die Altenmarkter Musikkapelle spielt den "Guten Kameraden" und die Baumburter Böllerschützen feuern den Ehrensalut dazu ab